
Abwasserreinigung auf höchstem Niveau
Wasser ist eine Kreislaufressource und somit kein begrenzter Rohstoff wie Kohle oder Erdöl. Da jeder Gebrauch die Qualität des Wassers beeinträchtigt, muss es gesammelt und gereinigt werden, bevor es wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden kann. Das ist Aufgabe der Abwasserentsorgungsbetriebe.
In Deutschland gibt es etwa 10.000 Kläranlagen, die jährlich knapp 10 Millionen Kubikmeter Abwasser reinigen. Über 97 Prozent der anfallenden Abwassermenge wird nach dem höchsten EU-Standard behandelt.
In verschiedenen Reinigungsstufen wird das Abwasser gereinigt und aufbereitet, bevor es der Natur und damit dem Wasserkreislauf wieder zugeführt wird.
Mit einer Länge von etwa 608.000 Kilometern reicht unser Kanalnetz mehr als 15 Mal um die Erde. Beim Kanalnetz unterscheiden wir die Misch- und Trennkanalisation.
Die Mischkanalisation ist in Deutschland die Regel. Dabei werden Niederschlags- und Schmutzwasser in einem gemeinsamen Kanal gesammelt und zur Kläranlage transportiert. Bei einer Trennkanalisation – eher die Ausnahme – gibt es zwei verschiedene Leitungsnetze für Schmutz- und Niederschlagswasser. Das Regenwasser von Dächern und Straßen wird dann in einem gesonderten Kanal gesammelt und in ein Gewässer eingeleitet.
Anschluss an die öffentliche Kanalisation
Im europäischen Vergleich nimmt Deutschland beim Anschluss der Wohnbevölkerung an die öffentliche Kanalisation eine Spitzenstellung ein. Mehr als 95 Prozent der Bevölkerung sind an eine öffentliche Kläranlage angeschlossen. Das Abwasser der restlichen fünf Prozent wird über Kleinkläranlagen oder Sammelgruben entsorgt.
Ein Anschlussgrad von 100 Prozent ist nicht erreichbar und vor allem in ländlichen Regionen (Streusiedlungen, Weiler, landwirtschaftliche Gehöfte etc.) auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll.
