Wassergewinnung

Die Wasserversorgungsunternehmen nutzen zur Trinkwassergewinnung meist lokale oder regionale Wasservorkommen. Die örtlichen Gegebenheiten sind entscheidend dafür, ob Grund-, Quell- oder Oberflächenwasser verwendet wird.

Mit 62,5 Prozent wird das deutsche Trinkwasser vorwiegend aus Grundwasser gewonnen. Oberflächengewässer wie Talsperren und Seen sowie durch Anreicherung oder Uferfiltration gewonnenes Grundwasser haben einen Anteil von rund 30 Prozent. Für die Gewinnung von acht Prozent des Trinkwassers nutzen die Wasserversorger schließlich Quellwasser, das heißt an die Oberfläche gelangendes Grundwasser.

 

Wasser aus verschiedenen Quellen

Grundwasser bildet sich, wenn Niederschläge im Boden versickern. Auf seinem Weg durch die verschiedenen Bodenschichten wird das Wasser gründlich gereinigt und ist damit ideal für die Nutzung als Trinkwasser geeignet. Wenn es auf eine wasserundurchlässige Schicht aus Stein oder Lehm trifft, kann es nicht mehr tiefer sickern. Es fließt von dort unterirdisch weiter, bis es wieder als Quelle ans Tageslicht tritt oder in ein Oberflächengewässer mündet. Als Quellwasser kann es sich ebenfalls zur Trinkwassergewinnung eignen.
Grundwasser kann auch künstlich angereichert werden, indem Wasser aus Flüssen und Seen in spezielle Versickerungsfelder geleitet wird. Während der Bodenpassage, die Monate oder Jahre dauern kann, wird das Wasser natürlich gereinigt und erhöht die zur Verfügung stehende Grundwassermenge.

Die Nutzung von Oberflächenwasser aus Talsperren, Flüssen und Seen ist ebenfalls weit verbreitet und überall dort üblich, wo in Deutschland keine ausreichenden Grundwasservorkommen vorhanden sind. Neben dem reinen Oberflächenwasser wird auch Wasser aus Uferfiltration genutzt. Dazu werden in Ufernähe eines Gewässers Brunnen errichtet, die das im Boden versickerte Oberflächenwasser als Rohwasser fördern. Im Wasserwerk wird das Rohwasser anschließend zu hochwertigem Trinkwasser aufbereitet.